Landesinnung des Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerks Schleswig-Holstein

Bundesweiter Tag des Handwerks am 16. September 2023

Auch das Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk war vertreten

Deutschland ohne Handwerk? Unvorstellbar. 1 Million Betriebe und 5,6 Millionen Beschäftigte in über 130 Berufen prägen und gestalten unser Land. Sie erfüllen es mit Leben und erschaffen Zukunft, im ländlichen Raum und in den Städten. Von Kultur bis Energiewende – es gibt mehr als genug zu tun: Das Handwerk baut auf, stattet aus, erhält, verschönert, macht sauber, wärmt und kühlt, repariert und mobilisiert. Das Handwerk motiviert, inspiriert und erschafft das, was uns als Gesellschaft weiterbringt – aus tiefer Verbundenheit und mit viel Innovationskraft, Kreativität und Leidenschaft.

So lautete das Motto zum Tag des Handwerks am 16. September 2023 mit einigem Stolz: Wir machen, was unser Land ausmacht. Wie in jedem Jahr haben Handwerkerinnen und Handwerker, Betriebe und Handwerksorganisationen wieder viele Veranstaltungen und Aktivitäten rund um diesen Tag vorbereitet.

So war auch das Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk mit Landesinnungsmeister
Wulf Helmert, Sohn und Steinmetz- und Steinbildhauermeister Moritz Helmert und Ehefrau Susanna Helmert vertreten. In Ratzeburg haben sie Interessierte mit fachkundigem Wissen und Anschauungsmaterial über das traditionsreiche, aber auch moderne Handwerk, sowie die Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten informiert.

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks Jörg Dittrich äußerte sich zufrieden über den Tag des Handwerks 2023. Er regte jedoch auch an, dass sich das Bewusstsein und die Chancenvielfalt, die das Handwerk bietet, in den Köpfen der Eltern und Lehrerschaften verankern müsse. Nur so kann bei Schülerinnen und Schülern das Interesse für das Handwerk geweckt werden.

Einen kleinen Einblick in den Beruf gewährt zum Beispiel dieser informative Ausbildungsfilm.                Viel Freude!
Quelle: www.steinmachtstolz.de

Quelle allg. Informationstext zum Tag des Handwerks: www.handwerk.de


Freisprechungsfeier 2023

Das Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk hat fachkundigen Nachwuchs!

Am 18.08.2023 war es wieder so weit und die Landesinnung des Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerks Schleswig-Holstein konnte eine Junggesellin mit der Fachrichtung Steinbildhauerarbeiten und einen Junggesellen mit der Fachrichtung Steinmetzarbeiten von ihrer Lehrzeit freisprechen.
Landesinnungsmeister Wulf Helmert, sowie der Prüfungsausschuss, gratulierten ihnen recht herzlich zur bestandenen Gesellenprüfung. Auch die Gäste der beiden Junggesellen ließen sich diesen feierlichen Augenblick nicht entgehen und konnten sie ebenfalls beglückwünschen und den Tag mit einem gemeinsamen Essen ausklingen lassen.
Wir hoffen, dass Frau Gutke und Herr Hartfeil dem traditionellen und umfangreichen Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk auch in ihrer weiteren beruflichen Laufbahn treu bleiben. Ihnen stehen für ihre weitere berufliche Zukunft alle Türen offen. Von der Meisterprüfung über das Bachelorstudium ist alles möglich!
Wir sind gespannt, welchen Weg Frau Gutke und Herr Hartfeil einschlagen werden und wünschen den beiden für ihre berufliche, sowie private Zukunft alles Gute.

Fotos und Text: Kreishandwerkerschaft MH

Impressionen der Freisprechungsfeier 2023


Prüfungen 2023

Ein aufregender Tag für alle Lehrlinge im Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk in SH

Neben den Gesellenprüfungen fanden am 18.08.2023 auch die interne Zwischenprüfung des 1. Lehrjahres und die reguläre Zwischenprüfung des 2. Lehrjahres statt. Jeweils drei Prüflinge begingen hochkonzentriert mit Meißel und Hammer ausgestattet, die Prüfungen und konnten stolz auf ihre erstellten Stücke sein. Auch ein Blick in den Gesteinskasten mit einer kleinen Abfrage durch den Prüfungsausschuss durfte nicht fehlen.
Ein langer Prüfungstag lag hinter den Lehrlingen und die Stücke konnten wieder eingeladen werden. Ein kleiner Teil der Lehrzeit ist geschafft. Auf in den nächsten spannenden, bevorstehenden Abschnitt. Wir wünschen den sechs Lehrlingen dazu alles Gute und weiterhin viel Erfolg!

Fotos und Text: Kreishandwerkerschaft MH

Impressionen der Prüfungen 2023


Interview mit Landesinnungsmeister Wulf Helmert

"Auftragslage durch Untersterblichkeit belastet Beerdigungsunternehmen und Steinmetzhandwerk"


Neues Ausbildungsvideo vom Bundesinnungsverband!

Mach' mit und bring' den Stein ins Rollen....


Jedes Stück ein Unikat

Steinmetze und Steinbildhauer gehören den Zahlen nach zu den kleineren Branchen im Handwerk Schleswig-Holsteins

Doch ihre Geschichte ist uralt – und die Aufgabe, Tradition und Moderne miteinander in Einklang zu bringen, für Innung und Betriebe eine gewaltige Herausforderung.

Ihre Aufgaben sind vielfältig. Sie fertigen Grabsteine an, setzen altehrwürdige  Denkmäler, Steinfassaden und Kirchenportale instand. Aber ebenso verlegen sie moderne Fußböden, richten brandneue Küchen und Bäder ein. Ihre Fachkenntnis garantiert, dass die Arbeit sinnvoll, effektiv und sicher für alle Beteiligten ausgeführt wird. Dennoch zählen Steinmetze im Norden zu einer eher seltenen Gattung:  Von den rund 11 000 Gesellen, die insgesamt in Deutschland arbeiten, sind nur etwa 100 zwischen Nord- und Ostsee beschäftigt. Und Nachschub ist kaum in Sicht: Die Zahl der Auszubildenden werde wohl auch in den kommenden Jahren nicht signifikant steigen, so Wulf Helmert, Obermeister der Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Schleswig-Holstein. In der Folge macht sich bei den 28 Mitgliedsbetrieben mehr und mehr ein Mangel an Fachkräften bemerkbar.

„Verlässlichkeit des Handwerks ist bei uns das A und O“, sagt Helmert. „Die aktuell beschäftigten Mitarbeiter sind auch sehr gut ausgebildet. Doch es gibt immer weniger geeignete Lehrlinge“, erläutert der Obermeister. Insgesamt gehe die Zahl der Bewerbungen für die zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze zurück. Auch, wenn offiziell kein Schulabschluss für die Lehre gefordert ist – derzeit sei es schwierig, Nachwuchs zu finden und aufzubauen. 

Helmert ist 55 Jahre alt, seit mehr als zehn Jahren Landesinnungsmeister und bildet immer wieder selbst aus. Er macht deutlich, dass es beim Beruf des Steinmetzen besonders um Sorgfalt und Genauigkeit gehe, beispielsweise bei der Fertigung eines Grabsteins, eines Kamingesims oder einer Küchenarbeitsplatte. Nicht auszudenken, wenn bei ersterem  im Schriftzug ein falsch gesetzter Buchstabe auftauchte. Auch ein gewisses Einfühlungsvermögen gehöre zu den Fähigkeiten, die ein Steinmetz haben sollte – um auf die Wünsche des Kunden eingehen und eventuell ergänzende Vorschläge machen zu können, erklärt der Obermeister. Bei der Herstellung eines Grabmals geht es ihm zufolge  neben wirtschaftlichen auch um emotionale Aspekte. Helmert: „Ich kenne viele Kunden und habe oft miterlebt, dass diese, wenn sie auf dem Friedhof zum ersten Mal vor dem fertigen Stein stehen, vor Rührung in Tränen ausbrechen.“

Die Lehre zum Steinmetz- und Steinbildhauergesellen dauert mindestens drei Jahre. Im Rahmen der dualen Ausbildung kann sich der Auszubildende für einen der zwei namensgebenden Schwerpunkte entscheiden, für die Spezialisierung zum Steinmetz oder Steinbíldhauer. In den ersten zwei Ausbildungsjahren werden gemeinsame Fähigkeiten vermittelt, beispielsweise, Bau- und Werkzeichnungen anzufertigen und Maschinen zum Schleifen, Polieren, Fräsen und Trennen zu bedienen. „Mir ist es wichtig, Tradition mit Fortschritt und Innovation zu verbinden“, sagt Helmert. „Wir als Fachbetriebe wollen das Optimale, das unser Handwerk bieten kann, unter Einbeziehung des Kunden umsetzen.“ Die Digitalisierung hält auch in dieser Branche Einzug – in Maßen. Immer mehr kommt dabei ein Prozess zum Tragen, der „Industrie 4.0“ heißt und meint: Die individuellen Ideen des Kunden, beispielsweise die Gravur eines Grabsteins, werden im Betrieb entweder unter handwerklichen oder technisierten Bedingungen, je nach Ausstattung des Betriebs, umgesetzt. 

Doch auch, wenn heute immer mehr Maschinen zum Einsatz kommen, zähle handwerkliches Geschick nach wie vor zu den Fertigkeiten, die Steinmetze und solche, die es werden wollen, besitzen sollten: „Wir bilden immer noch mit manuellem Anteil in der Lehre aus“, so Helmert. Hammer, Meißel, Stift, Zirkel und Lineal bleiben also wichtige Utensilien. Am Schluss der Ausbildung steht schließlich die Gesellenprüfung – hier muss der Auszubildende sein Geschick in Theorie und Praxis unter Beweis stellen. 

Seine eigene Lehre begann Obermeister Helmert 1979 in Köln. „Schon damals hieß es: ‚Du lernst hier einen aussterbenden Beruf‘“, schildert er. Heute , knapp 40 Jahre später, gibt es die Steinmetze immer noch. Derzeit absolviert sein Sohn Moritz, 22 Jahre, seine Meisterausbildung. Dessen Freunde hätten, als Moritz in die Lehre ging, nur wenig mit der Vorstellung einer Karriere im Handwerk anfangen können. Heute sei das anders, sagt Helmert: „In unserer Zeit werden wieder vermehrt Traditionen nachgefragt, die als eine Art Brücke für das eigene Schaffen und die Selbstverwirklichung wahrgenommen werden.

“Wer sich für eine Ausbildung zum Steinmetz oder Steinbildhauer interessiert, kann sich bei Betrieben in seiner Nähe sowie bei der Landesinnung des Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerks Schleswig-Holstein, Wasbeker Straße 351, 24537 Neumünster, unter Telefon 04321 6088-0 sowie per E-Mail an info@handwerk-nms.de informieren. 


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